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Editionsrichtlinien (Kurzform)

Die Fux-Ausgabe orientiert sich am Standard wissenschaftlicher Editionspraktiken. Die werkspezifische editorische Vorgehensweise ist jeweils im Kritischen Bericht der Partiturbände aufgeführt. Die wesentlichen Bestandteile der zugrunde liegenden Editionsrichtlinien seien hier kurz skizziert:

Herausgeber-Zusätze im Notenteil werden einheitlich über eckige Klammern kenntlich gemacht. In runden Klammern erscheinen wichtige Zusätze, die aus Sekundärquellen entnommen wurden. Für Fälle, in denen eine solche Kennzeichnung nicht ausreicht, wird der Kritische Bericht genutzt. Ohne Kennzeichnung bleiben normalisierte Werktitel, die Taktzählung und Verweise, die mit Asteriskus und Fußnote erfolgen.

Die Partitur wird nach heutigem Gebrauch angeordnet (Abweichungen von den Quellen im Kritischen Bericht). Heute nicht mehr gebräuchliche Schlüssel werden insbesondere in den Vokalstimmen ohne Vorsätze modernisiert; die originalen Angaben sind im Kritischen Bericht vermerkt. Die Tonartenvorzeichnung bleibt unverändert. Akzidenzien werden nach den heute geltenden Regeln verwendet und ihr Gebrauch wird stillschweigend dem modernen Usus angepasst: Vorzeichen gelten statt nur für die jeweilige Note für den ganzen Takt, ein im Sinne des Auflösungszeichens verwendetes originales b oder # erscheint in der Edition als ♮. Gelegentlich werden in Normaldruck und in Übereinstimmung mit den Quellenbefunden auch Vorzeichen zur Warnung oder Erinnerung gesetzt. Die Balkensetzung entspricht im Allgemeinen dem Original, kann aber vereinheitlicht werden, wenn Autographe  fehlen bzw. die Balkung in den Quellen ohne ersichtlichen Grund voneinander abweicht. Die Bogensetzung erfolgt nach der Quelle. Verlängerungspunkte jenseits des Taktstriches werden durch Haltebogen mit angebundener Note wiedergegeben, Überbindungen bei Systemumbrüchen können in größere Einheiten umgeschrieben werden. Lange Schlussnoten (Brevis, Longa) bleiben unverändert. Für Dynamikangaben werden die heute üblichen Abkürzungsformen verwendet (z. B. f, p, pp statt for:, pia., pianopiano etc.). Notenbezogene Vortragszeichen werden getreu der Editionsquelle (ggf. vereinheitlicht) über dem System wiedergegeben. Die Continuobezifferung der Editionsquelle wird grundsätzlich beibehalten, Normalisierungen von Akzidenzien (z. B. b für die Mollterz) werden nur im Fall nicht autographer Quellen vorgenommen. Eingriffe der Herausgeber beschränken sich auf Berichtigungen und notwendige Ergänzungen zu bestehenden Ziffern. Die Bezifferung erscheint einheitlich unter dem System der Bassi.

Die Orthographie gesungener Texte folgt weitgehend den Quellen, wobei liturgische Texte standardisiert werden können. Groß- bzw. Kleinschreibung und Interpunktion werden ggf. vereinheitlicht.

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